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Maria als Bild des erlösten Menschen

Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel am 15. August - Pater Noach Heckel: Das Fest drückt zutiefst die Zustimmung Gottes zur Person, Ganzheit und Würde des Menschen aus

An „Mariä Himmelfahrt“ feiert die Kirche die Aufnahme der Gottesmutter Maria mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Gottes. Diesen Glaubenssatz erhob Papst Pius XII. im Jahr 1950 zum Dogma. Im Mittelpunkt des Hochfestes Mariä Aufnahme in den Himmel steht die innige Beziehung Marias zu ihrem Sohn Jesus. Himmelfahrt bedeutet, dass sie nach Beendigung ihres irdischen Lebens in den Zustand gelangt ist, in den die übrigen Gläubigen erst nach der Auferstehung am Jüngsten Tag kommen. Sie ist das "Bild des erlösten Menschen" (Bischof Heinz Josef Algermissen).

„In dem Fest, das wir heute feiern, geht es nicht nur um die Hoffnung auf eine gute Zukunft, es geht um das Jetzt, es geht um das Menschsein überhaupt, um die Würde des Menschen, die darin gründet, dass wir mit Leib und Seele bei Gott zu Hause sind“, sagte Pater Noach Heckel OSB an Mariä Himmelfahrt 2013 in seiner Predigt in der Abteikirche. Papst Pius XII. habe mit dem Mariendogma eine Antwort gegeben auf die Entwürdigung des Menschen: Eine Antwort auf die Verrohung und Verachtung des Menschen im zweiten Weltkrieg, der damals gerade einmal fünf Jahre vorbei war.

60 Jahre später hat die Frage nach der Würde nichts an Aktualität verloren, so der heutige Missionsprokurator weiter. „Die Entwürdigung des Menschen beginnt schleichend an den Rändern des Lebens, dort wo der Mensch besonders wehrlos, hilflos, bedürftig ist, wo er keine Lobby hat, wo er sich nicht wehren kann.“ Die Methoden der Entwürdigung seien heute jedoch andere geworden: feinsinniger, fast schon unsichtbar, aber um so effektiver. Und gehe es auch um die kleinen Entwürdigungen, die wir einander oder uns selbst Tag für Tag zufügen.

Pater Noach: „Das Fest drückt zutiefst Zustimmung aus: Zustimmung zur Person, zur Ganzheit und Würde des Menschen. Zustimmung zum Leib – ein Leib, der für Sinnlichkeit und Vitalität steht, für die ganze Fülle des Lebens; ein Leib, der eine Himmelfahrt vor sich hat.“