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Oblatenwochenende mit Oblation

Fünf neue Benediktineroblatinnen und -oblaten

Am Wochenende des Dreifaltigskeitssonntags sind zwei Frauen und drei Männer in die Gemeinschaft der der Benediktineroblaten von Münsterschwarzach aufgenommen worden. Vor Abt, Mönchskonvent und Oblatengemeinschaft versprachen sie in der Oblation ein Leben nach dem Evangelium und der Benediktsregel als Laien in der Welt und bekräftigten ihr Versprechen mit dem Singen des Professgesangs der Mönche, dem „Suscipe me“. Zum Oblatenwochenende, das traditionell im Mai stattfindet, waren viele aus der Oblatengemeinschaft in die Abtei gekommen.

In seiner Predigt ging Abt Michael auf die Seligpreisungen ein, die im Evangelium zu hören waren und zeigte Parallelen zur Benediktsregel auf. Im vierten Kapitel heiße es, dass der Mönch seinen Zorn nicht zur Rachsucht werden lassen und dem Zorn keinen Augenblick nachgeben solle. Das meine Jesus in seinen Seligpreisungen, wenn er die paradoxe Situation aufzeige, dass man sich in seinem Namen beschimpfen und verleumden lassen solle. Er reagiere in diesen Moment, wie es niemand erwarten würde. Nicht in die Konfrontation zu gehen, sondern in der verwandelten Annahme des Bösen zu handeln, einen anderen Blickwinkel einzunehmen.

„Das ist verblüffend anders“, so Abt Michael weiter. „Und auch Oblaten sollen sich darin bewähren, diesen Frieden Christi in die Welt hinauszustrahlen.“ Oblaten seien normale Menschen in der normalen Welt - und dennoch anders. Sie seien anders, als „man ist“, handelten anders, als „man handelt“. Wo Aggression sei, sollen sie die Arme in Liebe ausbreiten. „Wir dürfen anders sein, weil wir aus einem anderen Brunnen schöpfen.“

Dieser Brunnen sei immer wieder Thema und Bild gewesen. Wenn nun die fünf Kandidaten im Anschluss ihre Oblation ablegten, würden sie ihre Hände erheben und zum Himmel schauen – die Blickrichtung ändern. Abt Michael betonte: „Sie wissen um eine andere Wirklichkeit, an die wir glauben. Aber wir haben dabei nicht ab!“ Im „ne confundas me“, des Professgesangs käme diese Weltverbundenheit noch einmal zum Ausdruck. Doch mitten in dieser Welt einen anderen Blickwinkel einzunehmen, in Familie, Beruf und Alltag, darum ginge es.

„So wünsche ich Ihnen, mehr und mehr den Blick Jesu einzunehmen und sich verwandeln zu lassen.“ Das meint die Oblation, erklärte Abt Michael, die tiefe Verbindung mit Christus. Der eigentliche Oblationsritus erinnert an das Professversprechen der Mönche. Einzeln traten die Frauen und Männer vor Abt Michael und lasen nach Anrufung des Heiligen Geistes ihre Oblationsurkunde vor. Sie versprachen ein Leben nach dem Evangelium in der Tradition des heiligen Benedikt und der Gemeinschaft von Münsterschwarzach. Im Anschluss übergab Oblatenrektorin Carola Holzmann diese an P. Udo, der sie auf den Altar legte. Von Abt Michael erhielten sie in Erinnerung an das gemeinsame Chorgebet das kleine Antiphonale mit dem Stundengebet und eine Benediktsmedaille.

Benediktineroblaten sind Menschen, die nicht im Kloster leben, sich aber durch einen kirchlichen Akt, der Oblation, an eine benediktinische Gemeinschaft anschließen. Damit möchten sie ihrer Gottsuche eine konkrete Ausgestaltung geben. Das heißt für sie, ihr Leben - mitten in der Welt - nach dem Evangelium Christi und dem Geist des heiligen Benedikt zu gestalten. Die Bezeichnung Oblate („oblatus" = der Hingegebene, Aufgeopferte, Dargebrachte) weist auf Wesen und Ziel der Oblation hin: sein Leben, sich selbst Christus hinzugeben und diese Hingabe ganz konkret im Alltag zu leben.