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P. Anselm Grün: „Ich zocke nicht an der Börse“

Geldanlage nach ethischen Grundsätzen / Vermögen der Abtei zugunsten ökologischer und sozialer Projekte vermehrt

„Ich zocke nicht an der Börse.“ Mit klaren Worten nimmt P. Anselm Grün OSB Stellung zu Medienberichten, die von einer Illustrierten verbreitet worden sind. „Ich lege als Finanzverwalter der Abtei Geld solide an, und das erfolgreich zugunsten ökologischer und sozialer Projekte.“

Die Abtei Münsterschwarzach hat als Wirtschaftsbetrieb etwa 300 Mitarbeiter. Darunter ist beispielsweise das Egbert-Gymnasium, das derzeit für 34 Millionen Euro renoviert werden muss, unter anderem mit staatlichen und kirchlichen Fördermitteln, aber auch einem nicht unerheblichen Eigenanteil. Für dieses und andere Projekte werden von P. Anselm Grün Gelder verwaltet. „Durchaus mit Erfolg!“, wie P. Anselm sich zugute hält. „Wir haben auf Dauer stets Plus gemacht, zum Wohle vieler Projekte der Abtei.“

Als gefragter Dialogpartner hatte Anselm Grün in einem ausführlichen Interview Rede und Antwort zu Fragen der Spiritualität und Lebenszufriedenheit gegeben. Die Zeitschrift hatte im Anschluss daran eine Meldung an verschiedene Medien versandt, in der das Finanzgebaren von Anselm Grün auf reißerische Weise dargestellt wird. „Ich bin entsetzt, dass die Zeitschrift ein Interview dazu missbraucht, Sensationslust zu schüren“, sagt Anselm Grün dazu.

Tatsächlich sei es im Nachgespräch an das Interview um seine Erfahrung im Umgang mit Geld gegangen. Dabei habe er auch an die Finanzkrise von vor zehn Jahren erinnert. Damals seien Anlagevermögen weltweit kurzfristig nach unten gegangen; so auch das der Abtei. Durch solides Wirtschaften habe das Vermögen jedoch auf Dauer gesichert werden können. Unterm Strich seien dem Kloster durch die Art des Wirtschaftens keine Verluste entstanden. Im Gegenteil: Durch das erwirtschaftete Plus konnten eine Reihe von Projekten zusätzlich finanziert werden.

Dass für langfristige Großprojekte der Abtei Gelder angespart und angelegt werden müssen, ist wirtschaftlich eine Selbstverständlichkeit. Anselm Grün betont, dass er dabei im übrigen immer nur in Aktien investiert habe, die nach einem festgelegten Kodex als ethisch vertretbar bewertet würden.

Unberührt davon sind Spenden für Missionsprojekte der Abtei. Die laufende Unterstützung von Schulen, Krankenhäusern oder Ausbildungswerkstätten in Afrika, Südamerika oder Asien wird eigens in der Missionsprokura verwaltet. Die Gelder werden unter dem jeweiligen Stichwort verbucht und gehen direkt an die Projektträger in den betroffenen Gebieten.