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Nachrichten

Oblatenwochenende in der Abtei

Am Freitagabend waren rund 30 Münsterschwarzacher Oblatinnen und Oblaten aus ganz Deutschland angereist. Benediktineroblaten (von lat. oblatus = der Hingegebene, Dargebrachte) sind Menschen, die nicht im Kloster leben, sich aber durch die Oblation an eine benediktinische Gemeinschaft anschließen und ihrer Gottsuche damit eine konkrete Ausgestaltung geben. Ziel ist es, das eigene Leben – mitten in der Welt – nach dem Evangelium Christi und dem Geist des heiligen Benedikt zu gestalten.

Begrüßt und durch das Wochenende begleitet wurde die Gemeinschaft von Oblatenrektorin Carola Holzmann und P. Udo Küpper. Der Samstag begann mit Impulsen von Dr. Ruthard Ott zum Thema „Mit Schatten leben lernen“; auch eine Reihe präventiver Maßnahmen stellte der ehemalige Leiter des Recollectio-Hauses vor. Um 11 Uhr feierte die Gemeinschaft dann gemeinsam mit den Mönchen das Konventamt; nach der Mittagshore am Brunnen ging es zum gemeinsamen Mittagessen in den Festsaal.

Bereits in den Wochen zuvor hatten die aktuell 111 Mitglieder per Briefwahl einen neuen Oblatenrat gewählt. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse gaben die vier neu gewählten Räte Sandra Reiss, Matthias Cyrus, Jürgen Sammet und Brigitte Soik Einblicke in ihre persönliche Geschichte, ihr Leben und ihre Anliegen. Dann wurde unter dem Titel „Von Umbrüchen und Aufbrüchen“ gemeinsam zurückschaut und ein Blick auf die Zukunft geworfen. Anhand der Leitfragen „Was erwarten wir vom Oblatenrat? Was wollen wir beibehalten? Was könnten wir verändern?“ wurden Erwartungen und Perspektiven erarbeitet.

Eine Oblation, also eine feierliche Neuaufnahme in die Oblatengemeinschaft, gab es in diesem Jahr nicht. Allerdings befinden sich aktuell einige Anwärterinnen und Anwärter in ihrem Probejahr. In dieser Zeit sollen die Kandidatinnen und Kandidaten mehr und mehr mit der Benediktsregel vertraut werden, sich in die Hl. Schrift vertiefen, die benediktinische Lebensweise im konkreten Leben erproben und Abtei und Oblatengemeinschaft besser kennenlernen. Das Probejahr ist ein Unterscheidungs- und Entscheidungsprozess mit offenem Ausgang, begleitet von der Frage: „Was suchst Du (wirklich)?“ Für was, für wen brennst Du? Was lebst Du vom Evangelium?

Anja Legge