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Nachrichten

Ein Tag der geschwisterlichen Begegnung

Benediktiner aus Münsterschwarzach für einen Tag zu Gast bei den Oberzeller Franziskanerinnen – Klosterführung und viele Gespräche - Reger Austausch nach dem Vortrag von Generaloberin Sr. Katharina Ganz über die „Ehe für alle“

Im Jahr 2016 haben die Missionsbenediktiner aus Münsterschwarzach das 1200-jährige Bestehen ihrer Abtei gefeiert. Zu diesem Anlass schenkte ihnen die Gemeinschaft der Oberzeller Franziskanerinnen einen Begegnungstag von Schwestern und Brüdern, der nun bei schönstem Sonnenschein im Kloster Oberzell stattfand.

Mit Glockengeläut wurden die Mönche empfangen. Bereits das erste Aufeinanderzugehen war von Offenheit, (Wiedersehens)Freude und Herzlichkeit geprägt. Generaloberin Schwester Katharina Ganz begrüßte die Benediktiner mit einem lateinischen Zitat, das über dem Eingangsportal der Klosterkirche Sankt Michael steht („Dies neue Tor steht nun zum Himmel und zu Gottes Zelle offen...“), augenzwinkernd darauf verweisend, dass die benediktinische Erziehung, die sie im Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach genossen habe, nicht spurlos an ihr vorübergegangen sei.

Abt Michael Reepen bedankte sich für die Einladung und verwies auf die Berührungspunkte in der Geschichte der beiden Ordensgemeinschaften. Prior Pascal Herold zeigte den Schlüssel, der dem Glückwunsch- und Einladungsschreiben von Schwester Katharina beigelegt war, und fragte, ob es wohl eine Klosterralley gebe, um das passende Schloss zu finden. Die gab es nicht, doch in einem Bingo-Spiel lernten sich Brüder und Schwestern besser kennen.

Nach einem gemeinsamen Gebet im Kirchgarten waren alle zum Essen in die Refektorien des Mutterhauses der Oberzeller Franziskanerinnen eingeladen. Für Interessierte schlossen sich Führungen des Klostergeländes und des Alten- und Pflegeheims an. Eine Führung im Sitzen, unterstützt durch eine Power-Point-Präsentation, ermöglichte auch denen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, einen Eindruck von Kloster Oberzell zu bekommen.

Am Nachmittag gab es einen Impulsvortrag von Schwester Katharina, die das aktuelle Thema der „Ehe für alle“ aufgriff. Sie stellte Fakten rund um die Lebenswirklichkeit von Ehen, Homosexuellen und Familien dar und zeigte ausgehend vom Zweiten Vatikanischen Konzil Entwicklungen in der Theologie und Sozialwissenschaften hinsichtlich der Geschlechterstudien und -rollen auf. Bezugnehmend auf Erkenntnisse moderner Bibelforschung sagte sie im Hinblick auf die vielfach ins Feld geführten Schöpfungsgeschichten im Buch Genesis: „Wir müssen die Bibel ernst nehmen, dürfen sie jedoch nicht wörtlich nehmen.“ Erkenntnisse und Meinungen wurden danach in Kleingruppen debattiert und– durchaus kontrovers – wieder im Plenum zusammen getragen.

Am Ende freuten sich Abt Michael und Schwester Katharina über den bereichernden Tag und zeigten sich offen für weitere Begegnungen in ähnlichem Rahmen. Der Tag schloss mit einer Vesper in der Klosterkirche ab. Mit der einhelligen Meinung, dass es ein gelungener Begegnungstag gewesen sei, verabschiedeten sich Benediktiner und Franziskanerinnen am Oberzeller Klosterportal.

Eindrücke dieses Tages

  • Es war ein geschwisterlicher Tag von Männern und Frauen. Eure Offenheit und beim Menschen sein tut so gut, wir sollten dran bleiben. 
  • Der Vortrag von Schwester Katharina war mutig. Sehr aufschlussreich die Diskussion. 
  • Anders als erwartet, aber so wie es war, war es toll. 
  • Es ist schön und wichtig, dass Gemeinschaften sich gegenseitig in ihrer Unterschiedlichkeit und auch in ihren Gemeinsamkeiten wahrnehmen und um die gemeinsame Geschichte und Verbundenheit wissen. 
  • Ein rundum gelungener Begegnungstag in geschwisterlichem Miteinander. 
  • Gut und wichtig war es, sich über ein aktuelles Thema, das die Gesellschaft beschäftigt, auszutauschen. 
  • Für mich war der Tag entspannend und spannend zugleich. 
  • Ein abwechslungsreicher Tag mit spannendem Input und Gesprächen sowie franziskanisch fröhlichen Gebetszeiten. 
  • Außergewöhnlich herzliches Willkommen und Gastlichkeit!

Sr. Beate Krug (Kloster Oberzell)