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Abt em. Siegfried Hertlein verstorben

In Ndanda/Tansania verstarb am Fest der Frankenapostel, 8. Juli, Abt em. + Siegfried Hertlein OSB im Alter von 92 Jahren.

Er war gesegnet durch ein langes, reiches und treues Kloster- und Missionsleben und seinen Mitbrüdern immer ein lieber, vorbildlicher Mitbruder, Pfeiler der Abtei Ndanda und hoch angesehener geistlicher Vater. Wir danken Gott, dem Allmächtigen, zutiefst für das Geschenk seines Lebens in der Kirche, in der Kongregation und in unserer Gemeinschaft. Wir bitten, in diesen Tagen besonders für den Verstorbenen zu beten. Der Herr lohne seinen treuen Dienst für die Gemeinschaft von Ndanda und die Kirche von Tansania mit der ewigen Freude.

Abt Michael Reepen und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach
Abt Christian Temu und die Klostergemeinschaft von Ndanda/Tansania

Abt em. Siegfried wurde 1931 in Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt) geboren, trat 1952 in die Abtei Münsterschwarzach ein und wurde 1962 in die Mission ausgesandt. Schnell machte er sich auf zahlreichen Expeditionen mit den Sitten und Gebräuchen des Landes vertraut. Als Zeichen der Wertschätzung ernannten ihn die Einheimischen zu ihrem Ehrenhäuptling. Als Missionar vor Ort erarbeitete Hertlein eine Studie über den "Aufbau der katholischen Kirche in Tansania". Mit dem Amt als Prior, das er 1969 übernahm, eröffnete sich ihm ein neues Forschungsfeld: Mit der Arbeit "Wege christlicher Verkündigung" erwarb er 1975 an der Würzburger Universität die Lehrbefähigung im Fachbereich Missionswissenschaft. Als er sich gerade darauf vorbereitete, den Lehrstuhl an der Alma Julia zu übernehmen, verunglückte Abt-Bischof Victor Hälg. Die Mitglieder des Konvents von Ndanda wählten P. Siegfried zu ihrem Abt. Der verzichtete auf die Professur und wurde 1976 zum Abt geweiht.

Sein Wahlspruch lautete "Einer trage des anderen Last". Zum Einzugsgebiet der Abtei gehören drei Diözesen. Das Kloster unterhält ein Krankenhaus, eine Druckerei mit angeschlossenem Verlag, so wie ein Exerzitienheim. In zahlreichen Betrieben wird ausgebildet. 1996 initiierte Abt Siegfried ein Großprojekt: In Eigenleistung wurde eine Wasserleitung gebaut, die 12.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt. 2001 gab er die Leitung der Abtei ab, lebte aber weiterhin bis zu seinem Tod in der Gemeinschaft.

Am Donnerstag, 13. Juli, um 17.30 Uhr, feiern wir in der Abteikirche Münsterschwarzach ein Requiem für unseren lieben Abt em. Siegfried Hertlein. Das Requiem kann über Livetream mitgefeiert werden. (www.abtei-muensterschwarzach.de). Der Verstorbene wird in Ndanda beigesetzt werden.